Sonntag, 25. September 2011

Wahre Liebe oder selber Schuld?

Zweimal im Jahr gibt es einen Spieltag, der ist als Bayer-Fan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da freut man sich über ein 0:0 wie über einen Derbysieg, da geht man am besten nicht ins Stadion, sondern sucht sich eine alternative Beschäftigung und wenn doch, dann pöbelt man vor allem die gegnerischen Fans an, und davon gibt es viele, denn selber zu bejubeln hat man nichts. Heute ist wieder so ein Tag. Es geht gegen die Bayern. Und das auswärts. Und klar, wir hatten überlegt, da hin zu fahren, aber uns dagegen entschieden, für 90min Schmach und Niederlage so viel Geld auszugeben. Schließlich konnten wir seit gefühlt hundert Jahren nicht mehr gegen die Bayern gewinnen. (Ich bin kein Statistiker und werde die genaue Jahreszahl jetzt nicht heraussuchen.)
Es geht auch anderen Mannschaften so, aber sind deren Fans genauso ängstlich, wie wir? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich warten die einfach mal auf ihre Chance, denn unbesiegbar sind die Bayern ja nun auch nicht. 
Genau das scheinen aber alle Leverkusen-Fans zu glauben. Ich bin in einer Tipprunde mit allen, mit denen ich so regelmäßig ins Stadion fahre. Und ich bin die EINZIGE, die auf Leverkusen getippt hat. 3:2 für uns. Alle anderen haben auf hohe Niederlagen getippt. 4:0 für Bayern kam häufiger vor. Nichtmal einer hat unentschieden getippt. Für mich ist das eine Frage der Ehre. Ich denke, wenn nicht einmal ich an den Erfolg meiner Mannschaft glaube, wer tut es dann? Wie kann ich von den Spielern erwarten, ihr bestes zu geben, wenn ich sie selber schon vor Anpfiff abschreibe. Ich kann doch nicht nur 50 von 52 Wochen an meinen Verein glauben. Wahrscheinlich werden die anderen Punkte holen und nicht ich. Aber das ist mir egal. Unsere Tipprunde es ein Witz, ein netter Zeitvertreib, aber es geht um nichts. Wir haben jeder ein paar wenige Euro Einsatz für die ganze Saison. Doch selbst wenn es mehr wäre, ich würde nicht anders tippen. Ich glaube an unsere Jungs. Auch wenn alle verletzt und gesperrt sind. Und ich bin ein wenig enttäuscht, dass keiner meine Freunde ähnlich denkt. Aber ihr werdet es ja alle sehen, wie der Nicolai Jörgensen gleich zwei Buden macht und der Kieß noch eine hinterher. Träumen tut schließlich nicht weh... :-)

Sonntag, 11. September 2011

Immer da, wo du bist, bin ich nie

Seit über einem Monat bin ich wieder in Bonn und seitdem ist der Blog ungefüttert... Wer denkt, das liegt daran, dass hier nichts passiert, der irrt. Es ist eher so, wie es schon vor der Zeit auf Kreta war. Zwei Nebenjobs, Studium, Famulatur --> kaum Zeit für Freund, Freunde, Pferd und Blog. Gerade bin ich auch schon wieder auf dem Sprung, aber vorher wollte ich kurz von einer neuen Erfahrung berichten. 
Ich war auf einem Konzert, allein! Element of Crime spielte auf der Museumsmeile und die Karte habe ich mir schon in Heraklion bestellt. Nun war an dem Wochenende auch Bundesliga, Heimspiel gegen den BVB, aber der Termin stand noch nicht fest. Aber es kam, wie es kommen musste, Konzert und Spiel waren gleichzeitig. Die beiden Konsequenzen daraus waren: 1. ich konnte das Spiel nicht sehen, 2. keiner kam mit zum Konzert. Ich habe natürlich noch versucht, meinen Freund mit allen Mitteln zu überreden, von wegen die Freundin nicht alleine gehen lassen, aber er blieb stur. Schließlich war es auch nicht "irgendein" Bundesligaspiel, sondern es ging gegen den Deutschen Meister. Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht, die Konzertkarte verfallen zu lassen und mit ins Stadion zu gehen, aber Element of Crime ist eine Jugendliebe von mir und ich habe sie noch nie live gesehen. Und wer weiß, wann ich mal wieder die Möglichkeit bekommen sollte. Außerdem haben sie mir wirklich über die ersten einsamen zwei Monate in Kreta geholfen...
Jetzt hieß es nur noch, irgendwie die Zeit bis zum ersten Ton zu überbrücken, weil dann ist man ja eh immer allein mit sich und der Musik. Ich kam also möglichst spät an und verbrachte die 20min bis es los ging damit, mit meiner Oma zu telefonieren. Das mache ich eh immer, wenn ich alleine unterwegs bin...
Tja, was soll ich sagen. Das Konzert war großartig! Sven Regeners trockener Humor brachte alle zum Lachen, die Liederauswahl war eine gute Mischung zwischen alten, neuen und gecoverten Songs. Es war toll. Alle waren am Tanzen, ich konnte meist auch noch den Text dazu. Das hätte ich wirklich nicht für in 0:0 verpassen wollen. Auch wenn das Spiel wohl sehr gut war. Aber es gibt halt 17 Heimspiele pro Saison, doch Element of Crime kommt nur gefühlt alle 17 Jahre nach Bonn!

Hier ein kleiner Eindruck:


Zu "It´s all over now Baby blue" gab Sven Regener übrigens folgende Ansage: Es war im Jahr 1970, da haben wir ein Lied für Bob Dylan geschrieben. Heute wollen wir es auch mal singen.