Mittwoch, 26. Oktober 2011

DFB Pokal Feeling

Achja, der DFB Pokal. Das ist so eine Sache diese Saison. Nachdem wir direkt in der ersten Runde an Dynamo Dresden nach 0:3 Führung scheiterten, fühlte ich mich erst verletzt und leer, so wie nach jeder Niederlage und dann begann die Phase der Verdrängung. Das klappte ganz gut bis zum Sonntag. Da verabredete ich mich mit einer Freundin auf ein Bier für Dienstag und sie meinte, jaja, da ist ja DFB Pokal, lass uns den da schauen. Klar, dachte ich, Fußball schauen ist ja immer gut. Und der Pokal schreibt ja immer besondere Geschichten. Eine meiner lebendigsten Fußballerinnerungen aus Kinderzeiten ist zum Beispiel, dass der 1. FC Magdeburg die Bayern geschlagen hat und dass die Spieler T-Shirts trugen, da stand drauf "Es ist keine Schande gegen uns zu verlieren". Das fand ich damals total cool. Und das ist es auch heute noch, was ich am Pokal mag. Heidenheim, von dem ich bis gestern nicht wusste, wo es liegt, zwingt Gladbach in die Verlängerung. Holstein Kiel schlägt den MSV Duisburg. Grandios! Das macht Spaß. Die Kleinen gegen die Großen. Wille und Leidenschaft siegt manchmal gegen Geld! Toll.
Blöd nur, wenn es den eigenen Verein erwischt und er die Rolle des Großen mit Geld einnimmt, der bitteschön aus dem Wettbewerb zu fliegen hat. Als es an die Planungen für die erste Runde ging, war uns Dresden zu weit und irgendwie passte das Wochenende mir auch nicht und wir sagten uns, wir fahren lieber zur zweiten Runde. Es war selbstverständlich, dass wir Dresden wegputzen und weiterkommen. Aber das ist es eben nicht im Pokal. Das wissen wir alle und verdrängten es, so wie ich ab morgen wieder bis zur nächsten Saison versuchen werde, den DFB Pokal zu verdrängen. 
Ich habe übrigens gestern auf Dresden gehalten, auch und gerade weil die Dortmundfans unter meinen Freunden, ankündigten uns zu rächen. Das war sehr lieb von ihnen, aber wer will schon von Dortmund gerächt werden? ;-)

Montag, 24. Oktober 2011

LittleBoots

LittleBoots hat ein gutes Mixtape in eine Soundcloud gesteckt und zur Verfügung gestellt. Gibts bei http://soundcloud.com/littleboots/little-boots-shake.
Sehr elektronisch und nicht so mainstream wie manche ihrer Lieder. Sehr zu empfehlen.
Boa noite!

Samstag, 22. Oktober 2011

nature

Dieser Tage wurde mein Laboralltag durch diese Anzeige im nature journal erhellt. Und wieder einmal erstaunte mich meine Fähigkeit, ein beliebiges Tier, nett fotografiert, “voll süß“ zu finden... Dafür bin ich genauso bekannt und berüchtigt, wie für mein leises “Oh, schau mal, der Michi“. Dazu aber an anderer Stelle mehr...


Sonntag, 16. Oktober 2011

Skulpturengarten Köln

Ich habe heute einen schönen Herbstnachmittag mit einer guten Freundin in Köln verbracht und kann die Bilder dazu einfach nicht für mich behalten... ;-)

Jorge Pardo "Tomatensuppe"

Ulrich Rückriem (Ohne Titel)

Barry Flanagan "Large Mirror Nijinski"

Olaf Holzapfel "Interesse an allerlei Formen
von Datenumwandlung"

Dan Graham "Greek Cross Labyrinth"

Sou Fujimoto "Garden Gallery"
Hubert Kiecol "Rheinwein"

Mauro Staccioli (Ohne Titel)


Donnerstag, 13. Oktober 2011

Liebermanns Garten

Eigentlich wollte ich letzten Sonntag in die Liebermann Ausstellung in der Bundeskunsthallte. Impressionismus ist ja schon immer meine Lieblingsmalerei gewesen und außerdem schwärmten auch alle, die drin waren, von Liebermann. Die Ausstellung war eigentlich schon vorbei, aber wurde verlängert, stand auf allen Plakaten. Leider war das nicht ganz richtig, nur der Garten auf dem Dach der Bundeskunsthalle, der dem Liebermannschen in Berlin nachempfunden war, war noch offen. Die Enttäuschung war groß, aber am Ende siegte der besser-als-nichts-Gedanke. Also ab in den Fahrstuhl und aufs Dach gefahren. Alles war sehr bunt, sehr lebendig, sehr klein. Der Ausblick auf die umliegenden Teile der Stadt war spannend. Und es gab eine Bienenzucht. die war sehr witzig. Ganz schöne Luxusbienen sind das, denen man die Wiese direkt vors Haus pflanzt.
Der mich begleitende Engländer fand übrigens den Rasen zu lang und die Bewässerungsrohre nicht gut getarnt, aber damit hatte er auch voll Recht. 








Dienstag, 4. Oktober 2011

Das bringt doch nichts....

Etwas, was noch nie geklappt hat, aber ich immer wieder versuche: Lernen im Zug...
Woran das wohl liegt? Lautstärke? Plappernde Begleitung? Ein Ruckeln, das das Lesen erschwert? Die Gedanken an den Zielort? ALLES davon. Aber es soll tatsächlich Leute geben, die können das...

Sonntag, 25. September 2011

Wahre Liebe oder selber Schuld?

Zweimal im Jahr gibt es einen Spieltag, der ist als Bayer-Fan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da freut man sich über ein 0:0 wie über einen Derbysieg, da geht man am besten nicht ins Stadion, sondern sucht sich eine alternative Beschäftigung und wenn doch, dann pöbelt man vor allem die gegnerischen Fans an, und davon gibt es viele, denn selber zu bejubeln hat man nichts. Heute ist wieder so ein Tag. Es geht gegen die Bayern. Und das auswärts. Und klar, wir hatten überlegt, da hin zu fahren, aber uns dagegen entschieden, für 90min Schmach und Niederlage so viel Geld auszugeben. Schließlich konnten wir seit gefühlt hundert Jahren nicht mehr gegen die Bayern gewinnen. (Ich bin kein Statistiker und werde die genaue Jahreszahl jetzt nicht heraussuchen.)
Es geht auch anderen Mannschaften so, aber sind deren Fans genauso ängstlich, wie wir? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich warten die einfach mal auf ihre Chance, denn unbesiegbar sind die Bayern ja nun auch nicht. 
Genau das scheinen aber alle Leverkusen-Fans zu glauben. Ich bin in einer Tipprunde mit allen, mit denen ich so regelmäßig ins Stadion fahre. Und ich bin die EINZIGE, die auf Leverkusen getippt hat. 3:2 für uns. Alle anderen haben auf hohe Niederlagen getippt. 4:0 für Bayern kam häufiger vor. Nichtmal einer hat unentschieden getippt. Für mich ist das eine Frage der Ehre. Ich denke, wenn nicht einmal ich an den Erfolg meiner Mannschaft glaube, wer tut es dann? Wie kann ich von den Spielern erwarten, ihr bestes zu geben, wenn ich sie selber schon vor Anpfiff abschreibe. Ich kann doch nicht nur 50 von 52 Wochen an meinen Verein glauben. Wahrscheinlich werden die anderen Punkte holen und nicht ich. Aber das ist mir egal. Unsere Tipprunde es ein Witz, ein netter Zeitvertreib, aber es geht um nichts. Wir haben jeder ein paar wenige Euro Einsatz für die ganze Saison. Doch selbst wenn es mehr wäre, ich würde nicht anders tippen. Ich glaube an unsere Jungs. Auch wenn alle verletzt und gesperrt sind. Und ich bin ein wenig enttäuscht, dass keiner meine Freunde ähnlich denkt. Aber ihr werdet es ja alle sehen, wie der Nicolai Jörgensen gleich zwei Buden macht und der Kieß noch eine hinterher. Träumen tut schließlich nicht weh... :-)

Sonntag, 11. September 2011

Immer da, wo du bist, bin ich nie

Seit über einem Monat bin ich wieder in Bonn und seitdem ist der Blog ungefüttert... Wer denkt, das liegt daran, dass hier nichts passiert, der irrt. Es ist eher so, wie es schon vor der Zeit auf Kreta war. Zwei Nebenjobs, Studium, Famulatur --> kaum Zeit für Freund, Freunde, Pferd und Blog. Gerade bin ich auch schon wieder auf dem Sprung, aber vorher wollte ich kurz von einer neuen Erfahrung berichten. 
Ich war auf einem Konzert, allein! Element of Crime spielte auf der Museumsmeile und die Karte habe ich mir schon in Heraklion bestellt. Nun war an dem Wochenende auch Bundesliga, Heimspiel gegen den BVB, aber der Termin stand noch nicht fest. Aber es kam, wie es kommen musste, Konzert und Spiel waren gleichzeitig. Die beiden Konsequenzen daraus waren: 1. ich konnte das Spiel nicht sehen, 2. keiner kam mit zum Konzert. Ich habe natürlich noch versucht, meinen Freund mit allen Mitteln zu überreden, von wegen die Freundin nicht alleine gehen lassen, aber er blieb stur. Schließlich war es auch nicht "irgendein" Bundesligaspiel, sondern es ging gegen den Deutschen Meister. Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht, die Konzertkarte verfallen zu lassen und mit ins Stadion zu gehen, aber Element of Crime ist eine Jugendliebe von mir und ich habe sie noch nie live gesehen. Und wer weiß, wann ich mal wieder die Möglichkeit bekommen sollte. Außerdem haben sie mir wirklich über die ersten einsamen zwei Monate in Kreta geholfen...
Jetzt hieß es nur noch, irgendwie die Zeit bis zum ersten Ton zu überbrücken, weil dann ist man ja eh immer allein mit sich und der Musik. Ich kam also möglichst spät an und verbrachte die 20min bis es los ging damit, mit meiner Oma zu telefonieren. Das mache ich eh immer, wenn ich alleine unterwegs bin...
Tja, was soll ich sagen. Das Konzert war großartig! Sven Regeners trockener Humor brachte alle zum Lachen, die Liederauswahl war eine gute Mischung zwischen alten, neuen und gecoverten Songs. Es war toll. Alle waren am Tanzen, ich konnte meist auch noch den Text dazu. Das hätte ich wirklich nicht für in 0:0 verpassen wollen. Auch wenn das Spiel wohl sehr gut war. Aber es gibt halt 17 Heimspiele pro Saison, doch Element of Crime kommt nur gefühlt alle 17 Jahre nach Bonn!

Hier ein kleiner Eindruck:


Zu "It´s all over now Baby blue" gab Sven Regener übrigens folgende Ansage: Es war im Jahr 1970, da haben wir ein Lied für Bob Dylan geschrieben. Heute wollen wir es auch mal singen.

Dienstag, 19. Juli 2011

Λίγο κρασί, λίγο θάλασσα

"Ein wenig Wein, ein wenig Meer" so lautet der klangvolle Name meines Lieblingsrestaurants in Heraklion. Das ganze ist ein bisschen irreführend, denn wenn wir dort eines genossen haben, dann war es viel (kalten Rot)wein und viel Meer(esfrüchte). Es liegt direkt am Hafen mit Ausblick auf die venezianische Festung Koules und ich habe ausnahmslos alle meine Besucher dort hin gebracht. Alle fanden es sehr gut! :-) 
Im Gegensatz zu den üblichen griechischen Tavernen erinnerte der Service mehr an ein mitteleuropäisches Restaurant. Die Kellner sind schnell, sie rennen förmlich, es ist zu jeder Abendstunde voll, nicht erst ab zehn Uhr, deswegen sollte man reservieren und trotz der Lage am Hafen sind die meisten Gäste Griechen. 
Lieblingsgetränk: wie schon erwähnt, der kalte offene Rotwein
Lieblingsspeise: überbackene Shrimps mit Saganaki,  Miesmuscheln in Tomatensoße, Meeresfrüchterisotto
Dessert: aufs Haus kommen warme Loukoumathes mit Sirup und Vanilleeis und frische Früchte
auch aufs Haus --> Raki, wie überall hier, aber das ist einer der besseren

Jetzt folgen noch ein paar Bilder zum Neidischwerden ;-). Achja, und was man hier nicht essen sollte, sind die Fleischgerichte, die sind nicht so berühmt, aber deswegen ist es ja auch ein Seafoodrestaurant.

Miesmuscheln in Tomaten-Käse-Soße (Foto geklaut bei Kristin Kretschmann)

Gegrillter Oktopus + Tintenfisch (Foto geklaut bei Kristin Kretschmann)

Dessert: Loukoumathes mit Eis (Foto geklaut bei Kristin Kretschmann)

lecker wars... (Foto geklaut bei Friederike Hippenstiel)

nochmal Desert (Foto geklaut bei Friederike Hippenstiel)

RAKI (Foto geklaut bei Friederike Hippenstiel)

PS: Danach landeten wir meist im Jailhouse...

Sonntag, 17. Juli 2011

I´ll meet you at the Jailhouse

Eine Woche noch, dann ist es vorüber, dann lasse ich Heraklion hinter mir und Bonn hat mich wieder. Ich kann jedoch nicht gehen, ohne noch etwas von meinen Lieblingsplätzen hier zu schreiben. Fangen wir mit der Abendunterhaltung an. Mindestens einmal wöchentlich verbrachte ich die Nacht im Jailhouse. Der Laden ist klein, meistens zu leer (leider) und sieht aus wie ein Kellergewölbe, ist aber ebenerdig. Ich liebe die Details in der Einrichtung, die vielen Postkarten, die am Eingang hängen und aus verschiedenen Ländern stammen, das Mötorheadschild, das Jägermeisterwandtattoo, die gut sortierte Bar (ich sag nur Four Roses) und die Musik dort. 



Wo ich mir die Bilder so ansehe, vielleicht gefällt es mir auch nur wegen der vielen deutschen Elemente... ;-)
Was ab unabstreitbar gut und nicht deutsch ist, ist die Musik, vorrangig Rockmusik, alte Musik, Musik als stamme sie aus einem Tarantinofilm, was sie auch öfters tut. Als typischer Smartphonebesitzer und Shazamliebhaber, habe ich ganze Playlists aus dem Jailhouse. Hier ein kleiner Eindruck:


15.07. - 0407 The Who - Baba O´Riley
19.05. - 2343 Iggy Pop - The Passenger
17.03. - 0648 Aerosmith - Dream On
15.07. - 0345 Cream - White Room
15.07. - 0255 Journey - Don´t Stop Believing

Die folgenden Bilder stammen alle von der Facebookseite des Jailhouse.



Dienstag, 28. Juni 2011

Schon wieder ein Fotowettbewerb

Es ist so wie immer, wenn man lernen muss - man findet eine andere tolle Beschäftigung. Nikon hat einen Fotowettbewerb ausgeschrieben und ich habe den Vormittag damit vertrödelt, Bilder zu schauen, zu voten und natürlich hochzuladen.

Zunächst hier einmal mein Lieblingsbild einer Freundin:

http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/116088

Und jetzt noch meine Einsendungen:

in Matala, 03/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/116686
in Heraklion, beim Spiel OFI-Pas Giannina, 05/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/119002
in Heraklion, Poros, 05/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/119047
in Erfurt, 04/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/116744
in Malia, 06/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/119034
in Elafonissis, 05/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/119070
in Federath, 05/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/116720
in Heraklion, 03/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/118988
in Chania, 03/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/116764
in der Samaria-Schlucht, 05/2011, http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/119022

Tee des Sommers

Ich bin ein absoluter Teetrinker. Immer. Man kann mich schon fast als Anti-Kaffee-Menschen bezeichnen. Das passt nicht zu meinem zukünftigen Dasein in einem Krankhaus, wird mir immer wieder gesagt, aber ich finde, das passt ganz gut. Ich beginne meinen Tag halt mit einer großen Tasse English Breakfast Tea anstatt schwarzen Kaffees. Nun gut, ich trinke auch mal einen Espresso nach dem Essen und um Frappé kommt man hier in Griechenland einfach nicht herum, aber grundsätzlich bevorzuge ich Tee. Auch bei 35Grad, die hier zur Zeit herrschen. Unterwegs oder im Café soll es dann Eistee sein, beim Lernen und Arbeiten am Schreibtisch gehört eine Tasse warmer Tee auf den Schreibtisch.
Und was trinke ich zur Zeit immer? Grünen Tee mit Ingwer-Grapefruit-Geschmack von Tee Geschwendner! Für diesen schon einmal ein großes Dankeschön an Kathi, meine Zwischenmieterin in Deutschland. Der ist einfach erfrischend, ein bisschen zitronig durch die Grapefrucht, ein bisschen scharf durch den Ingwer.
So beschreibt ihn Tee Geschwendner:
"Dieses Paar passt: Paradiesischer Zitrusgeschmack mit genau dem richtigen Hauch Ingwerschärfe.
Zutaten: Grüner Tee aus Südindien, Ingwerstückchen, Orangenschalen, natürliches Aroma, Sonnenblumenblüten.
Den kann man dort im Internet unter der Kategorie "Trendtee"  bestellen.


Montag, 27. Juni 2011

Design

Irgendwie bin ich noch nicht ganz zufrieden, deswegen wird es wohl nicht die letzte Veränderung gewesen sein. Also nicht erschrecken, bitte... ;)

Sonntag, 26. Juni 2011

Platte Dialoge und Klischees statt gelungener Bühne

Ich bin ja eingefleischter Tatortfan. Jede Woche schaue ich ihn selbst hier auf Kreta in der Mediathek, vollkommen egal, aus welcher Stadt er ist. Und wenn ich ihn nicht live sonntags sehen kann, dann halt in den folgenden Tagen. Das geht soweit, dass ich meinen deutschsprechenden nicht-deutschen Freunden hier auch versuche DIE deutsche Krimiserie nahe zu bringen. Ich liebe es, unsere Städte im Fernsehen zu sehen, die Straßen wieder zu erkennen, durch die ich auch schon einmal gelaufen bin und die sozialkritischen Themen finde ich meist gut getroffen, sie machen den Krimi nicht zu platt. Und als Bayer04 auf seiner Homepage vor gefühlt einem Jahr, wahrscheinlich ist es nicht einmal ein halbes Jahr her, ankündigte, es wird ein Tatort in der BayArena gedreht, dann stand natürlich fest, dass ich diesen dann sehen muss. (Link zum Artikel) Er sollte eine Woche vor Eröffnung der Frauen-WM ausgestrahlt werden. So weit so gut. Ich muss zugeben, dass ich ihn erst gestern schauen konnte, aber das war ja immer noch rechtzeitig, ehe er aus der Mediathek wieder verschwindet und heute die Frauen-WM eröffnet wird.
Als erstes wunderte mich, dass es kein Kölner, sondern ein Ludwigshafener Tatort war. Ich dachte, der spielt in der BayArena...  Hm... Aber wie sich kurz darauf zeigte, musste das so sein, um ausnahmslos alle Klischees bedienen zu können, die irgendwie mit Fußball zu tun haben.
Also wir hätten da den männlichen Kommissar, der als Jugendlicher im Verein Torwart war und über den Unterschied zwischen Inter und AC Milan referiert. Und auch sonst eher eine Stammtischmentalität zum Fußball zeigt.
Wir hätten da die Frau Kommissarin, die anscheinend gar keine Ahnung vom Fußball hatte, die Theorie vertritt, dass das "Runde doch nur ins Eckige" soll, wenn das mal immer so einfach wäre, dabei ein müdes Lächeln für leidenschaftliche Fußballfans aufsetzt und am Ende dann ihrem Kollegen einen Vortrag über die deutschen Nationalspielerinnen hält. (Hat sie nun Ahnung vom und Interesse am Fußball oder nicht??) 
Dann gibt es da noch das Opfer. Ohne Opfer kein Tatort. Das ist natürlich eine Spielerin mit Migrationshintergrund, deren türkischer Vater sie trotzdem unterstützt, auch wenn die Mutter Kopftuch trägt und irgendwie eher dagegen ist. 
Es gibt einen Verlobten, der von Fußball gar nichts hält und auf diesen und den Verein schimpft und natürlich anfangs als Hauptverdächtiger herhalten muss. Hat das Opfer sich echt mit einem von gefühlten 5% aller deutschen Männer verlobt, die so gar nichts von Fußball halten? Ist das real?
Es gibt die Mitspielerin, die am härtesten von allen trainiert, dabei jedoch nicht annähernd so viel Beachtung wie das Opfer erhält und dabei so zickig und eifersüchtig dargestellt wird, dass sie schon gar kein Täter sein kann. Das wäre ja zu einfach.
Dann gibt es noch die Trainerin, die einmal 1990 für DDR-Frauenmannschaft auflaufen durfte und erzählt, dass Frauenfußball im kommunistischen System der DDR nicht vorgesehen war. Musste die Geschichte auch noch bemüht werden?? Sie ist jedenfalls diese Art Trainerin, die alle Spielerinnen gleich behandelt, keine Stars duldet, mit den Mädels durch dick und dünn geht und sie von der 4. in die 1. Liga geführt hat und dann wird auch direkt der Vergleich zu Ralf Rangnick gezogen. Uff, Hoffenheim ist auch von der Partie...
Uns fehlt jetzt noch der Werbefotograf, der Bilder vom Opfer am Torpfosten macht, während die anderen Spielerinnen trainieren und sie dann zwingt, Dessous anzuziehen und das alles im regnerischen Deutschland, am Rande eines Fußballplatzes. Wie unreal ist das bitte?
Der Manager des Vereins ist natürlich ein geldgeiler Typ, der die Mädels nur ausnutzt und stellvertretend für die ganze Branche von Fußballmanagern, Vorstandsvorsitzender und Sponsorenvertreter steht. 
Und zu guter letzt bleibt noch der Platzwart, der sein Leben und seine Familie dem Verein geopfert hat und direkt noch den Fanatismus einiger Fans, gibt es Hools und Ultras im Frauenfußball?, darstellt. Und wie das so ist in schlechten Krimis, ist der Gärtner dann auch der Täter...
Und weil der Tatort nicht auch so schon voll gestopft genug mit Charakteren ist, um die man je einen einzelnen Tatort drehen könnte, kommt jetzt noch Theo Zwanziger ins Spiel, der zusammen mit Steffi Jones und Celia Okoyino da Mbabi zu dem Verein der Verstorbenen fährt, um den Spielerinnen vor Ort sein Beileid zu verkünden. Jögi Löw und Oliver Bierhoff mussten vorher auch noch einmal untergebracht werden, die saßen nämlich mit dieser Delegation an einem Tisch und sie beratschlagten über die Frauen-WM, als alle die Nachricht vom Tod des Opfers ereilte. Was hat Joachim Löw bitte mit der Frauen-WM zu tun? Muss man den Männerfußball wirklich einbeziehen, wenn es ausnahmsweise mal um die Frauen gehen sollte??
Es war einfach alles zu viel, zu viele Brennpunkte, zu viele Themen, die angefasst werden wollten. Die Dialoge blieben vollkommen auf der Strecke, waren platt und oberflächlich und zu klischeehaft, als z.B. die Kommissarin ihren Kollegen darüber belehrt, wer Steffi Jones und Celia Okoyino da Mbabi sind, während er nur Theo Zwanziger erkennt. Natürlich wurde auch noch gezeigt, in welch kleinen Stadien die Frauen in der 1. Bundesliga spielen, wie wenig sie verdienen und kaum davon leben können. Klar, das war alles gut gemeint, man wollte den Deutschen zeigen, wie hart es Frauenfußballerinnen in unserem Land noch haben, obwohl wir noch einer der Vorreiter sind, aber es war einfach alles zu viel des Guten. Zu viele Darsteller, zu wenig Text und dann noch ein selbstverliebter Theo Zwanziger, der hinterher noch stolz erzählt hat, er hätte ja soviel an diesem Tatort mitgewirkt. Er sollte es das nächste Mal wieder den Profis überlassen! So wenig Spaß hat mir noch kein Tatort gemacht!!!
Ahja, und was hat die BayArena damit zu tun? NICHTS! Auf einem Video, dass sich der Vater des Opfers anschaut, sieht man diese zwischen den anderen Nationalspielerinnen in der BayArena stehend die Nationalhymne singend. Die Szene dauert keine 10s und soll nur zeigen, dass das Opfer auch aufstrebende Nationalspielerin war. 
Schade Bayer04, das war ja nun keine Werbung für unser Stadion, schade ARD, das war auch keine Werbung für den Tatort und schade DFB, Werbung für den Frauenfußball war das auch nicht!

Dienstag, 14. Juni 2011

Hippie Festival in Matala

Ich auf einer Hippie-Reunion? Nackte Leute? Freie Liebe? Lange Haare? Am Strand schlafen? ICH??? Bloß nicht, hätte ich vor einer Woche geantwortet. Aber was soll man tun. Heraklion war am Wochenende wie ausgestorben und wahrlich ALLE meine Freunde und Bekannten hier zog es nach Matala. Dort in einer kleinen Bucht lebten in den 60er und 70er Jahren Hippies in Höhlen am Strand. Und letztes Wochenende gab es dort ein Festival. Die "Höhlenbewohner" von damals luden die ganze Welt dazu ein, mit ihnen ein Revival zu feiern. 

das Plakat stammt von www.radio-kreta.de
Nachdem die Party und der Raki des Freitagabends irgendwie ausgeschlafen waren, entschieden wir uns recht spontan und uns Samstag Mittag auf den Weg  nach Matala zu machen. Auf der Suche nach einem Mietwagen, den es fast nicht mehr gab, trafen wir noch weitere Freunde und machten uns zu acht mit zwei  Autos auf den Weg. Ich wurde leicht belächelt mit meiner riesigen Lidltasche, die ungefähr alles enthielt, Bücher, Sonnencreme, 2 Bikinis, Handtuch, Decke, Pullover nur keine lange Hose. Und endlich angekommen, waren wir erst einmal sichtlich überrascht. Parkeinweiser? Das habe ich auf Kreta noch nie gesehen. Es schien alles echt geordnet zu verlaufen. Es gab Programmzettel, Rotes Kreuz und Zuckerwatte - was war hier los? Die Lösung liegt nahe. Die DEUTSCHEN Hippies von damals haben das ganze organisiert. Das wurde uns spätestens dann klar, als uns bei der Eröffnungsrede ein "zenk ju weri matsch for jor komming. we arr all ze frents of matala." entgegenflog. Ein deutscher Organisator. Aus irgendwelchen Gründen beruhigte mich das. 

Zuckerwatte - unglaublich!!

Flower Power Bus

Ich hatte auch mehr Leute erwartet, gedacht, man könnte am Strand kaum gehen, geschweige denn einen Platz zum sitzen finden, aber dass das nicht so war, war ja umso besser. 



Wir fanden ein hübsches Plätzchen unter ein paar Bäumen, aßen "traditionelles" Souvlaki Pita, besorgten uns einen Biervorrat im Supermarkt am Strand, der nichtmal den halben Abend reichen sollte und dann ab vor die Bühne. Die Livemusik war gut, nur zu kurz (bis 3Uhr, glaube ich). Wir trafen viele andere Studenten aus Heraklion, hatten Spaß, feierten, tanzten und ein paar "echte" Hippies haben wir auch gesehen. :-)

Bühne. Im Hintergrund die Höhlen.

PEACE

Einzig nachts wurde es echt kalt. Insbesondere, wenn man, so wie ich, nur ein Sommerkleidchen mithatte. Aber eng aneinander gekuschelt hinter den Bäumen windgeschützt, konnte man dann doch irgendwie schlafen. Den zweiten Tag verbrachten wir am Strand, so als wäre es ein normaler Sonntag Nachmittag irgendwo auf Kreta, abgesehen von der Tatsache, das eine Bühne am Strand herum stand. 

Sonntag Nachmittag - lustige Hippietänze
 
Von freier Liebe und nackten Leute habe ich nichts gesehen. Trotzdem habe ich mir versucht vorzustellen, wie das so war, in Matala in einer Höhle zu leben. So richtig frei, ganz ohne Pflichten, direkt am Meer, jeden Abend Gyros-Pita, irgendeiner macht Musik und alle stimmen ein... Klingt gar nicht so schlecht.
Spätestens unter der Dusche zurück in Heraklion verwarf ich jedoch die Idee, ich hätte Hippie sein können.
Alles in allem war es ein lustiges Wochenende, was mir gezeigt hat, wie viele tolle Leute ich hier schon kennengelernt habe, dass ich gerade auf einer Mittelmeerinsel direkt am Meer lebe und dass ich die letzten Wochen hier noch richtig genießen werde. 
Zenk ju for jor ättenschonn!

Sonntag, 29. Mai 2011

Counting Crows - Wetter

Es regnet in Heraklion, mal wieder, und mal wieder seit mehreren Tagen! Nun gut, einerseits habe ich zu tun und dann ist man eh drin und es ist egal. Andererseits schlägt mir das Wetter so sehr auf die Laune. Das gilt sowohl für gutes als auch schlechtes Wetter. 
Regen, Wind, Kalt --> depri
Sonne, warm --> manisch
Doch schlägt es mir nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf den Musikgeschmack. Und selbst wenn es gar keinen Grund für Liebeskummer gibt, höre ich dann viel schnulzige Herzschmerzmusik.... (Wenn ich wirklich Liebeskummer habe, kommt mir die nicht ins Haus!)

Favourite songs an Tagen wie diesem:

Counting Crows - Round here
Aerosmith - Cryin´
The Temper Trap - Sweet Disposition
Florence and the machine - Hurricane drunk
Mr. Big - Just take my heart
Element of Crime - Bitte bleib bei mir
Nazareth - Love hurts


Beim Thema Counting Crows musste ich heute noch beiläufig feststellen, wie alt ich geworden bin. Als ich meinem kleinen Bruder erzählte, dass ich die gerade höre, meinte er, er kennt sie nicht. Ok, klar, die Bandnamen kennt man manchmal nicht, aber das Lied dann doch. Also schickte ich ihm Mr. Jones, das bekannteste, meiner Meinung nach. "Nein, nie gehört!" Hm, ok, Release-Jahr: 1993. Da war er 2. Dann hatte ich eine andere Idee. "Eiskalte Engel" kennt doch JEDER! Und da ist ja auch ein Lied von denen drauf, "Colorblind". Er kennt weder Film, noch Lied. Dabei war das doch DER Film, damals als ich in der Schule war. Es war verrückt, alle hatten ihn gesehen und redeten darüber, dabei ist das gar kein Kinderfilm, aber wir fanden ihn alle unheimlich cool, hatten alle den Soundtrack und die meisten Mädels standen damals auf Ryan Phillippe, der ja wirklich schlechthin einen Scheißkerl spielte. Jetzt sind wir alle älter und stehen insgeheim immer noch auf diese Männer, obwohl wir zu vernünftig geworden sind, um mit solchen zusammen zu sein. Und wie ich so an diese Zeit dachte, kam es mir so weit weg vor! Und man trifft tatsächlich,Leute, die diesen Film nicht kennen, weil er zu alt ist. Ein schwerer Tag...


Donnerstag, 26. Mai 2011

Frühling auf Kreta

Zugegebenermaßen, heute regnet es. Gestern auch schon. Aber eigentlich hatte der Mai bisher unwahrscheinlich viel Farbe zu bieten und die hübschesten Blüten hier möchte ich einmal kurz mit euch teilen!