Karfreitag. Heraklion Flughafen. Seit Tagen staute sich eine ungemeine Freude auf die Heimat und die Lieben dort an. Doch als ich endlich am ersehnten Tag am Flughafen stand und umzingelt war von deutschen Touristen, fragte ich mich doch, ob ich diese Seite Deutschlands verdrängt hatte - seine Einwohner! Natürlich sind nicht alle so und ich bin kein Freund von Klischees, aber deutsche Pauschaltouristen bedienen einfach eines, das mir in ihrer Nähe immer ein Gefühl der Peinlichkeit gibt. Muss man wirklich vom vorderen Ende der Reihe am Schalter zum hinteren rufen, warum es gerade nicht weitergeht? Schafft man es wirklich nicht innerhalb von 14 Tagen Urlaub "Hallo", "Tschüss", "Danke" und "Bitte" in der Landessprache zu lernen? (Zumal Hallo und Tschüss im Griechischen gleich sind...) Muss man laut sein? Muss man zu dünn gekleidet sein für das Wetter? Ich sage nur: FlipFlops und kurze Hosen bei 14 Grad. Muss man die Leute um einen herum wirklich ansprechen? Es scheint, man muss alle Fragen mit Ja beantworten, wenn man ein aufrichtiger deutscher Pauschalreisender sein möchte.
Es hätte mir fast die Vorfreude verdorben, doch das kam nicht in Frage. Ich sprach einfach nur Griechisch und Englisch am Flughafen und wünschte jedem griechischen Flughafenmitarbeiter "Καλό Πάσχα!" (Frohe Ostern!), worüber sich allesamt sehr freuten, waren sie doch genauso entnervt von den vielen deutschen Touristen, 3 Flüge gleichzeitig, wie ich. Ich scheiterte mit diesem Plan an der ersten Airberlin-Stewardess, die nun auch nicht auf Griechisch Hallo sagen konnte. Gehört das nicht zu deren Beruf? Was ist denn an "Jassas" oder "Kalimera" so schwer?
Nun galt es noch, 3,5 Stunden Flugzeit vor einer Familie zu überstehen, die garantiert schon einmal bei "Mitten im Leben" dabei. Das war hart! Doch endlich angekommen, erwartete mich.... GRÜN! Wahnsinn, wie grün Deutschland ist!! Hoffentlich nicht bald grün regiert, by the way. Aber das haute mich um. Auf Kreta blüht zur Zeit auch alles und es regnete ja auch die letzten beiden Monate fast komplett, aber das schafft es trotzdem nicht! Leider habe ich kein schönes Bild von der Wäldern im Oberbergischen Land, aber trotzdem folgt ein kleiner Vergleich...
Wiese in NRW |
genau 1 Woche davor auf Kreta |
Kurz nach Ankunft war mein Groll über die Mitreisenden vergessen und es wurden 10 viel zu kurze, voll gestopfte, stressige, unvergessliche Tage. Es war schön, in so viele strahlende Gesichter zu sehen, die sich anscheinend sehr ehrlich über meine Rückkehr freuten. Das macht mich wirklich stolz und ein bisschen sentimental! Doch es war natürlich alles viel zu schnell vorbei und ich bin schon wieder in Heraklion. Und ich musste erstaunt feststellen, es tat gut, wieder hier zu landen, wieder in meiner Wohnung zu sein und heute morgen gegen den Wind, der hier immer weht wie verrückt, die Blätter vor meiner Tür zu kehren. Ewig würde ich es hier nicht aushalten, aber momentan gehört es ja doch zu mir, dieses Heraklion!
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